Montag, 16. März 2015

Gott ist gegenwärtig - lasset uns anbeten

Dieses uralte Lied von Gerhard Teerstegen (1729) geht mir seit gestern im Kopf herum. Ganz besonders der
Vers 6
Du durchdringest alles;
lass dein schönstes Lichte,
Herr, berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen
willig sich entfalten
und der Sonne stille halten,
lass mich so still und froh
deine Strahlen fassen
und dich wirken lassen.

Gottes Licht wirken lassen! Keine Rede ist hier von vielen Aufgaben, von Frühjahrsputz, zu erledigenden Aufträgen. Gott wirken lassen, mein Gesicht in seine Sonne halten - stille halten sogar.

Na, das ist nicht gerade meine beste Disziplin... Aber ich spüre die Sehnsucht danach. mich ein aller "Einfalt" Gott zu überlassen, im Vertrauen darauf, dass er mich kennt und mich sieht.

Nein, das ist weder schicksalsergeben noch passiv. Es ist die Einsicht, dass sich sehr vieles ohnehin meinem Einfluss entzieht. Und dass mein Leben nicht gelingt, weil ich viel arbeite, sondern weil ich meine Aufmerksamkeit auf die richtigen Dinge lenke.

Das ist vermutlich eine lebenslange Aufgabe...

Sonntag, 1. März 2015

Heute habe ich viel zu tun, heute muss ich viel beten!

Neu ist das nicht - Martin Lutzer hat schon (sinngemäß) gesagt: An normalen Tage bete ich eine Stunde, aber wenn ich sehr viel zu tun habe, bete ich zwei Stunden.

Momentan habe ich so eine viel-Arbeit-Phase - und bete keine zwei Stunden. Ich merke, wie das an meiner Kraft zehrt. Mir fehlt das Gegengewicht und das kann mich langfristig aus der Spur bringen.

Im Gottesdienst ist die Lesung Römer 5, 1-5
Ich nehme mit: Auch die Not (Bedrängnis - Paulus spricht hier von ernsthafter Verfolgung, nicht von einer Wagenladung Alltagskram - aber ich finde die Übertragung sei hier erlaubt) bringt gute Früchte - nämlich Geduld. Geduld hat die Bewährung als Begleiter und durch Bewährung festigt sich die Hoffnung - auf Jesus Christus, der uns nicht enttäucht.
Der nächste Satz ist einfach phänomenal, wenn man sich den auf der Zunge zergehen lässt:

"Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen"

Ausgegossen - Gott hat unendlich viel davon. Da muss ich nicht geizen, ich darf alles für mich nehmen, was ich brauche und weiterfließen lassen, was von dieser Fülle übrig ist in meinem Herz.

Vielleicht ist das die wichtigste aller Aufgaben. Gottes Liebe weiterfließen lassen. Er füllt mir die Hand, wenn ich sie ihm hinhalte - im Gebet tue ich das. Und da bin ich wieder - Heute habe ich viel zu tun, heute muss ich viel beten.