Montag, 16. Februar 2015

Es wächst, was du fütterst

Heute vormittag saß ich mit einigen Frauen zusammen. Wir sprechen über Gott und die Welt, unsere Familen und den Beruf und wie wir Gott in all dem auch Raum geben.

Ein Satz geht mir heute nach:
Es wächst, was du fütterst.
Damit ist gemeint, wenn meine Gedanken sich in Sorgen über Sorgen festbeißen, werden diese "gefühlt" größer, sie wachsen. Richte ich mich aber dankbar aus an dem, was ist und was ich habe, dann wächst in meinem Herzen auch die Dankbarkeit. Das ist ebenso logisch wie einleuchtend.

Aber habe ich das immer in der Hand? Kann ich mich losmachen von den Ängsten und Sorgen? Naja, ich mich selbst vielleicht nicht so gleich. Aber ich kann Jesus bitten, das für mich zu tun. Der, dem Sturm und Wellen gehorchen kann das, wenn ich ihn darum bitte. Ihn wecken und fragen muss ich aber schon. So wie die Jünger in  Markus 4,35-41. 
35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« 36 Sie schickten die Menschen weg und ruderten mit dem Boot, indem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. 37 Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. 38 Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da rüttelten ihn die Jünger wach und schrien voller Angst: »Herr, wir gehen unter! Merkst du das nicht?« 39 Sofort stand Jesus auf, bedrohte den Wind und rief in das Toben des Sees: »Sei still und schweig!« Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. 40 »Warum hattet ihr solche Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn gar kein Vertrauen zu mir?« 41 Voller Entsetzen flüsterten die Jünger einander zu: »Was ist das für ein Mensch! Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!« 

Sonntag, 15. Februar 2015

Tränen und Freude - Losung am 11. Februar

Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten - steht heute in der Losung - Psalm 126,5


Mir fällt auf, dass ich den Kontext gar nicht kenne und bisher immer einen Schritt über diese Bibelstelle gemacht habe.

Warum sollte ich beim Säen weinen? Vielleicht stimmt es andersherum: wenn ich weine, lege ich gleichzeitig einen Samen, der zum Segen werden wird?

So, jetzt habe ich gerade den ganzen - kurzen - Psalm gelesen.

Es ist ein jüdisches Hoffnungslied. Nicht mehr und nicht weniger. Noch ist das Volk Gottes in Gefangenschft aber Gott wird die Gefangenen erlösen und dann wird gelacht, gelobt und gefeiert.

Übertragen: Leidensphasen gehören zum Leben dazu. Es gibt Wüstenzeiten oder Gefangenschaften, die es durchzustehen gilt. Gott ist in diesen Zeiten nicht fern - ganz im Gegenteil. Er schickt mich nicht alleine da durch.
Eine gute Freundin hat gesagt:
Alles was passiert, geht an Gottes Augen vorbei.
Daran halte ich mich fest.

Mein Ohrwurm heute: Christus dein Licht

Christus dein Licht verklärt unsre Schatten, lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht.
Christus dein Licht erstrahlt auf der Erde und du sagst uns "Auch ihr seid das Licht".

Dieses Lied aus Taizé haben wir heute morgen als Segensstrophe und Abschluss des Gottesdienstes gesungen. Seitdem dudelt das Lied in meinem Kopf vor sich hin. Das darf es gerne tun. Denn es ist ein Lied mit der Freude auf das Licht. Noch ist es dunkel, so wie der Winter einfach noch nicht vorbei ist. Aber wir wissen, dass das Licht und die Wärme wieder kommen wird.

Im Licht Christi kann ich sein - ganz egal was außen herum ist. Das ist ein guter Fixpunkt im Leben.

Die Bibel und Shades of Grey

Am Mittwoch gabs bei SWR 3 ein Quiz, bei dem Zitate entweder der Bibel oder dem Buch "Shades of Grey" zugeordnet werden sollten. Echt jetzt?!
Na, das ist leicht, die Sprache der Bibel ist sehr viel feiner!

Überrascht es die Leute wirklich, dass in der Bibel über Sex geschrieben steht? Soweit ich weiß, hat Gott die Sache selbst erfunden!

Unter anderem zur reinen Freude der Menschen - sonst hätte er einige Features weglassen können. Hat er aber nicht.

Dass die Kirche es über viele hundert Jahre geschafft hat, diese Tatsache unter den Teppich zu kehren und einen körper- und lustfeindlichen Gott zu erfinden, das macht mich ernsthaft sauer. Zum guten Glück gibt es kaum noch Menschen in den Kirchen, die dieses Bild weiter hochhalten.

Christus sieht uns liebevoll an - mit allem was wir sind und haben. Das ist das große Geschenk.

Berlin - KaDeWe, und was mir Gott im Konsumtempel zu sagen hatten

Letzten Montag war ich im KaDeWe in Berlin. Meistens genieße ich das Herzumstreifen in großen Kaufhäusern, weil das in unserer mittelgroßen Stadt fehlt.
Gestern hatte ich aber ein sehr eindrückliches Erlebnis: ich stand da und überlegte: "Was kaufen all die Leute da?"Sie kaufen nicht einfach einen Pullover, sie kaufen ein Lebensgefühl, Statusdemonstration, Pluspunkte gegenüber ihren Freunden, Aufwertung der eigenen Person - "Für den Pullover habe ich 349 € lockergemacht, das bin ich mir wert!". Das Gefühl, von den Mitarbeitern des Kaufhauses umsorgt zu werden, gehört sicher auch dazu.
Nicht gekauft wird - zumindest in der Luxusetage - ein Pullover um nicht zu frieren, wenn es kalt ist.

Diese Sorge hat die Käuferschicht eher nicht. Trotzdem sorgt sie sich sehr um ihre Kleidung. Ob Jesus auch das im Sinn hatte, als er von den Lilien auf dem Feld sprach? Ich traue es ihm zu:

In Matthäus 6 steht:

25 Darum sage ich (Jesus) euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
Es ist sicher nichts Schlechtes daran, sich sorgfaältig anzuziehen und Acht zu haben, auf das eigene Äußere. Aber wieviel Zeit und Gedanken wende ich auf dafür?

Meine Konsequenz ist, dass ich mich von allen Versandhauskatalogen trenne und bitte, die Zusendung einzustellen. Wenn ich etwas kaufen möchte, gibt es ja die Webshops. Dort bin ich mehr gezwungen, nach etwas Konkretem zu suchen; z.B. einem blauen T-Shirt. Wenn ich nicht der Meinung bin, etwas Konkretes zu brauchen, kann ich es ja auch lassen, oder?

Jahreslosung 2015 - Nehmt einander an...

Nehmt einander an, wie Christus Euch angenommen hat - zu Gottes Lob.

Annahme - zuerst hinter meiner eigenen Türe. Lasse ich meine Teenager ihren eigenen Weg suchen und auch gehen? Nehme ich sie so an, wie sie sind, und nicht mein eigenes Bild von ihnen?
Nehme ich meinen Nachbarn an - zu Gottes Lob - und mache keine spitze Bemerkung?
Und die Kollegin? Mit all ihren Fähigkeiten und Grenzen? Respektiere ich beides? Oder schmerzt bei ihren Fähigkeiten der Neid und nerven mich ihre Begrenzungen?

Nehme ich selbst mich an?
Kann ich mich selbst und mein Gegenüber mit Gottes liebenden Augen sehen?

Nur für heute will ich das einüben - zu Gottes Lob