Sonntag, 12. April 2015

Segen

"Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein." 1. Mo. 12,2
Was für eine Zusage, die Gott Abram macht und die heute die Tageslosung ist!

Immer wieder begegnet mir dieses Gotteswort, wird mit zugesprochen. Gerade heute, auf dem Weg zu einem ganz neu konzipierten Seminar freut mich dieser Zuspruch Gottes ganz besonders und geht mir unter die Haut. Ja, er ist bei mir und füllt mir die Hand.

Tiefe Dankbarkeit breitet sich in mir aus - denn es gibt nichts Besseres im Leben, als Gottes Segen.

Montag, 6. April 2015

Meine Perlen des Glaubens

Die "Perlen des Glaubens" begleiten mich schon seit vielen Jahren, ich trage sie in meiner Lieblingstasche herum oder auch am Arm. Sie sind sehr individuell, ich habe das Bändchen selbst gefädelt. Es gibt sie auch in vielen Varianten zu kaufen. Hier will ich sie vorstellen:

Goldene Gottesperle: 

Ich richte mich auf Gott aus - er ich das Zentrum, der Anfang und das Ende. Mein Heiland und Gott auf den ich traue.

Ich singe: Laudate omnes gentes, laudate dominum.

Ich singe: Die Herrlichkeit den Herrn bleibe ewiglich, der Herr freue sich seiner Werke. Ich will singen dem herrn mein Leben lang, ich will loben meinen Gott so lang ich bin.

ovale, weiße Perlen (aus halb-transparentem Glas) - Perlen des Schweigens:

Ich werde still und höre. Versuche, das Getöse im Kopf still werden zu lassen.
Ich singe: In der Stille angekommen werd ich ruhig zum Gebet, große Worte sind noch tnötig, denn Gott weiß ja wie's mit geht...

kleine weiße perlmuttene Ich-Perle:

Meine Beziehung zu Gott - ich richte mich aus auf ihn zu. Gott sieht mich an, so wie ich bin.
Ich singe: Jesus, zu dir darf ich so kommen wie ich bin, du hast gesagt, dass jeder kommen darf. ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann, was mich besser macht vor dir, hast Du längst am Kreuz getan ...

größere weiße perlmuttene Taufperle:

Größer als das Ich ist Gottes Ja zu mir. Er hat sich mit mir verbunden, mich als sein Kind angenommen. Die Taufe ist nicht rückgängig zu machen, weil Gott zu seinem Wort steht.

Ich singe: Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist...

braune kantige Wüstenperle:

Diese Perle steht für alles Mühsame, nicht gelingende, für Mangel und Furcht. Das gehört dazu im Leben. Gott schaut das an mit mir und trägt mich durch. Ich darf traurig sein bei ihm und auch zornig.
Ich singe: Nichts soll dich ängsten, nichts soll dich quälen, wer sich an Gott hält, dem wird nichts fehlen. Nichts soll dich ängsten, nichts soll dich quälen, dich trägt Gott. AMEN

blaue Perle der Gelassenheit:

"Du stellst meine Füße auf weiten Raum" - Psalm 31,9
Das ist meine Leiblingsperle - denn sie macht mir den Himmel auf, die Weite, das Loslassen des alltäglichen Klein-klein. Richtet meinen Blick über den Tellerrand hinaus in Gottes Möglichkeiten. Meine Perle ist transparent, türkisblau flach, oval und fühlt sich fast weich an.

Ich singe: Meine Zeit steht in Deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir.

zwei rote Perlen der Liebe:

meine roten Perlen sind scharfkantig geschliffene tiefrote, funkelnde Swarovski-Kristalle. Zur Liebe gehören zwei. Mein Partner, mein Kind, auch die Liebe zu Gott kann hier drin sein. Ich habe die Perlen gewählt, weil ich sie wunderschön finde, ich aber auch nicht zu fest halten darf, sonst tun die Kanten weh. Je tiefer die Liebe, umso mehr Vorsicht ist geboten, denn was tief geht im Gute kann auch tief verletzen.

Ich singe: Ubi caritas et amor, ubi caritas, deus ibi est. Wo die Liebe wohnt und Güte, da ist unser Gott.
Direkt nach den  Perlen der Liebe kommen die

drei weiße kleine Perlen des Geheimnisses:

Mit diesen drei Perlen bete ich um alles, was ich nicht laut beten würde, weil es um Anliegen anderer Menschen geht, oder um Dinge, die ich schütze.

Ich singe: Bei Gott bin ich geborgen, still wie ein Kind, bei ihm ist Trost und Heil. Ja hin zu Gott erhebt sich meine Seele, kehr in Frieden ein.

schwarze eckige Perle der Trauer und des Todes:

Trauer und Tod gehört zum Leben wie die Nacht zum Tag. Ich bete um meine Eltern und andere Stationen der Trauer.

Ich singe: Ausgang und Eingang, Anfang und Ende, liege bei dir Herr, füll du uns die Hände.

weiße eckige Perle der Auferstehung:


Jesus hat dem Tod die Macht genommen! Im Ostergeschehen ist er als Sieger hervorgegangen. Der Tod hat seinen Schrecken verloren. Für immer.

Ich singe: Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke mein Licht; Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau' ich und fürcht mich nicht.

zurück bei der goldenen Gottesperle - Anfang und Ende


Ich singe: Lobe den Herrn meine Seele, und seinen heiligen Namen - was er dir Gutes getan hat, Seele vergiss es nicht! AMEN







P.S: Ich habe auf Quellenangaben verzichtet, weil dieses Blog keinen Verteiler hat. Wer sich für die Lieder interessiert, fragt Tante Google, die weiß das ;-)





Sonntag, 5. April 2015

Osternacht

Sonntagmorgen, 5:20, Vollmond, er wird blasser, es ist kalt, die erste Amsel singt.
Menschen gehen zur Kirche, auf dem Kirchplatz brennt ein Feuer.

In der Kirche ist es stockdunkel, ein großer Stuhlkreis, wir singen:

Im Dunkel unsrer Nacht entzünde ein Feuer, das nie mehr erlischt, niemals mehr erlischt.
Die große Osterkerze wird hereingetragen. Die eine Flamme - als Symbol für die Auferstehung - an einer großen Kerze auf einem hohen Leuchter macht den Raum heller.

Die Altarkerzen werden geholt und an der Osterkerze angezündet. Draußen singen jetzt mindestens drei Amseln.

Das Licht der Osterkerzen wandert nun in den Kreis. Alle Menschen haben eine kleine Kerze in der Hand, das Licht wird weitergegeben und es wird hell. In der Kirche, vor den Fenstern und in den Gesichtern.

Er ist erstanden, Halleluja! Freut Euch und singet Halleluja!

 Frohe Ostern!




Freitag, 3. April 2015

Karfreitag - ein sperriger Tag

Draußen scheint die Frühlingssonne - nach nassen, kalten, stürmischen Tagen. Heute ist Karfreitag, ein stiller, ein schmerzvoller und schwarzer Feiertag.

Was soll das sein? So ganz gegen die bunte Frühlingspracht da draußen - übermorgen ist doch schließlich Ostern mit goldenen Häschen und bunten Eiern, schon seit Wochen ist damit alles Mögliche dekoriert.

Karfreitag gilt als der höchste Feiertag der Evangelischen Christen. Heute wird er oft nur wahrgenommen, weil einerseits kaum jemand zur Arbeit geht und andererseits Tanzvergnügen gesetzlich verboten ist. Die Diskotheken haben zu. Sperrig, sage ich doch....

Ich finde, im Karfreitag ist es greifbar wie sonst nirgends, was das Besondere am Chistlichen Glauben ist. Wir haben keinen Schönwetter-Gott, der sich abwendet und Schweres und Schmerzvolles ausklammert, wenn es geschieht. Sondern einen Gott, der mitgeht in alle Tiefen und Schmerzen, die das Leben so bringt. Der uns allen als Mensch Jesus vorausgegangen ist durch Schmach, Schmerz und Tod. Und der dem Tod seine Stärke entgegenstellt - der ihn besiegt hat und der am Ostersonntag als Auferstandener zurückkommt.

In allem Schweren, das das Leben bringen mag, dürfen wir dadurch sicher sein, dass Jesus sich nicht abwendet, sondern ganz im Gegenteil uns hindurch begleitet und uns nicht von der Seite weicht. Und dass seine Stärke durchträgt - hin zum Licht.




Montag, 16. März 2015

Gott ist gegenwärtig - lasset uns anbeten

Dieses uralte Lied von Gerhard Teerstegen (1729) geht mir seit gestern im Kopf herum. Ganz besonders der
Vers 6
Du durchdringest alles;
lass dein schönstes Lichte,
Herr, berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen
willig sich entfalten
und der Sonne stille halten,
lass mich so still und froh
deine Strahlen fassen
und dich wirken lassen.

Gottes Licht wirken lassen! Keine Rede ist hier von vielen Aufgaben, von Frühjahrsputz, zu erledigenden Aufträgen. Gott wirken lassen, mein Gesicht in seine Sonne halten - stille halten sogar.

Na, das ist nicht gerade meine beste Disziplin... Aber ich spüre die Sehnsucht danach. mich ein aller "Einfalt" Gott zu überlassen, im Vertrauen darauf, dass er mich kennt und mich sieht.

Nein, das ist weder schicksalsergeben noch passiv. Es ist die Einsicht, dass sich sehr vieles ohnehin meinem Einfluss entzieht. Und dass mein Leben nicht gelingt, weil ich viel arbeite, sondern weil ich meine Aufmerksamkeit auf die richtigen Dinge lenke.

Das ist vermutlich eine lebenslange Aufgabe...

Sonntag, 1. März 2015

Heute habe ich viel zu tun, heute muss ich viel beten!

Neu ist das nicht - Martin Lutzer hat schon (sinngemäß) gesagt: An normalen Tage bete ich eine Stunde, aber wenn ich sehr viel zu tun habe, bete ich zwei Stunden.

Momentan habe ich so eine viel-Arbeit-Phase - und bete keine zwei Stunden. Ich merke, wie das an meiner Kraft zehrt. Mir fehlt das Gegengewicht und das kann mich langfristig aus der Spur bringen.

Im Gottesdienst ist die Lesung Römer 5, 1-5
Ich nehme mit: Auch die Not (Bedrängnis - Paulus spricht hier von ernsthafter Verfolgung, nicht von einer Wagenladung Alltagskram - aber ich finde die Übertragung sei hier erlaubt) bringt gute Früchte - nämlich Geduld. Geduld hat die Bewährung als Begleiter und durch Bewährung festigt sich die Hoffnung - auf Jesus Christus, der uns nicht enttäucht.
Der nächste Satz ist einfach phänomenal, wenn man sich den auf der Zunge zergehen lässt:

"Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen"

Ausgegossen - Gott hat unendlich viel davon. Da muss ich nicht geizen, ich darf alles für mich nehmen, was ich brauche und weiterfließen lassen, was von dieser Fülle übrig ist in meinem Herz.

Vielleicht ist das die wichtigste aller Aufgaben. Gottes Liebe weiterfließen lassen. Er füllt mir die Hand, wenn ich sie ihm hinhalte - im Gebet tue ich das. Und da bin ich wieder - Heute habe ich viel zu tun, heute muss ich viel beten.

Montag, 16. Februar 2015

Es wächst, was du fütterst

Heute vormittag saß ich mit einigen Frauen zusammen. Wir sprechen über Gott und die Welt, unsere Familen und den Beruf und wie wir Gott in all dem auch Raum geben.

Ein Satz geht mir heute nach:
Es wächst, was du fütterst.
Damit ist gemeint, wenn meine Gedanken sich in Sorgen über Sorgen festbeißen, werden diese "gefühlt" größer, sie wachsen. Richte ich mich aber dankbar aus an dem, was ist und was ich habe, dann wächst in meinem Herzen auch die Dankbarkeit. Das ist ebenso logisch wie einleuchtend.

Aber habe ich das immer in der Hand? Kann ich mich losmachen von den Ängsten und Sorgen? Naja, ich mich selbst vielleicht nicht so gleich. Aber ich kann Jesus bitten, das für mich zu tun. Der, dem Sturm und Wellen gehorchen kann das, wenn ich ihn darum bitte. Ihn wecken und fragen muss ich aber schon. So wie die Jünger in  Markus 4,35-41. 
35 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« 36 Sie schickten die Menschen weg und ruderten mit dem Boot, indem Jesus saß, auf den See hinaus. Einige andere Boote folgten ihnen. 37 Da brach ein gewaltiger Sturm los. Hohe Wellen schlugen ins Boot, es lief voll Wasser und drohte zu sinken. 38 Jesus aber schlief hinten im Boot auf einem Kissen. Da rüttelten ihn die Jünger wach und schrien voller Angst: »Herr, wir gehen unter! Merkst du das nicht?« 39 Sofort stand Jesus auf, bedrohte den Wind und rief in das Toben des Sees: »Sei still und schweig!« Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still. 40 »Warum hattet ihr solche Angst?«, fragte Jesus seine Jünger. »Habt ihr denn gar kein Vertrauen zu mir?« 41 Voller Entsetzen flüsterten die Jünger einander zu: »Was ist das für ein Mensch! Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«